Im November setzte ich mich mit meinen Enkeltöchtern im Alter von sechs und drei Jahren mit einem Weihnachtsspielzeugkatalog hin. Als wir die Seiten umblätterten, kreiste die Ältere Spielsachen ein und setzte unsere Initialen neben die Spielzeuge, die wir uns zu Weihnachten wünschten. Die Mädchen suchten sich Puppen und Prinzessinnenkleider aus, während ich mich für Züge und Rennwagen entschied. Wir sprachen darüber, wie viel Spaß es machen wird, wenn das Christkind uns das Spielzeug bringt, das wir ausgesucht haben. Und wir versuchten zu raten, welches Spielzeug wir wohl bekommen würden. Wenn das Christkind alles bringt, was wir eingekreist haben, wird es ganz schön beladen sein und braucht wahrscheinlich Hilfe beim Tragen.
Es gibt nur wenige Dinge, die ich lieber mag, als meine Enkelkinder zu verwöhnen. Ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich über einen Stapel Geschenke hermachen und ihre Gesichter zu sehen, wenn sie genau das bekommen, was sie sich gewünscht haben, ist eine wahre Freude. Ich mache mir jedoch Sorgen, welche Botschaft ich ihnen damit vermittle. Lernen sie, dass mehr immer besser ist? Dass Liebe am Geld gemessen wird? Ich kann es mir leisten, den Mädchen haufenweise Geschenke zu kaufen. Und es erwärmt mein Opa-Herz, wenn ich das tue. Aber nähre ich damit den Materialismus, der so zerstörerisch für ihre kleinen Seelen ist?
Kurz vor Weihnachten stelle ich mir einige Fragen zu den Geschenken, die ich meinen Kindern und Enkelkindern dieses Jahr mache. Vielleicht sind das auch Fragen, die du dir stellst.
1. Welche Botschaft sendet dieses Geschenk?
Oft kaufe ich einfach die Geschenke, die auf der Liste stehen, ohne über die Botschaft hinter dem Geschenk nachzudenken. Spiegelt es meine Werte wider? Spiegelt es wider, wie ich hoffe, dass sich mein Kind oder Enkelkind entwickelt? Steckt hinter diesem Geschenk eine Weltanschauung oder ist es wirklich nur ein unschuldiges Spielzeug? Ich möchte nicht, dass meine Familie durch das, was ich sage und was ich schenke, eine falsche Botschaft erhält.
2. Ist es ein Geschenk, das von Dauer ist?
Letztes Weihnachten haben wir einem unserer Kinder die Drohne gekauft, die es sich gewünscht hatte. Es war begeistert, als es das Geschenk öffnete und hatte an Neujahr schon genug davon. Ich glaube, die Drohne war seitdem im Karton. Jedes Jahr geben Eltern und Großeltern Unmengen an Geld für Geschenke aus, die die Kinder innerhalb von Tagen oder sogar Stunden vergessen. Dieses Jahr frage ich mich: „Was könnte ich schenken, das auch dann noch eine Bedeutung hat, wenn ich nicht mehr da bin?“
3. Spiegelt dieses Geschenk wirklich den Empfänger wider?
Einmal schenkte ein wohlmeinender Verwandter meiner Tochter zu Weihnachten eine Barbie Puppe. Ein Geschenk, das viele kleine Mädchen lieben würden. Aber meine Tochter spielte nicht mit Puppen. Sie liebte Sport und bastelte gerne, aber sie hasste es, mit Puppen zu spielen. Das Geschenk war zwar nicht böse gemeint, aber es zeigte deutlich, dass der Schenkende meine Tochter nicht wirklich kannte. Anstatt einfach das zu kaufen, was gerade im Angebot ist, denke ich dieses Jahr über Geschenke nach, die den Empfänger widerspiegeln.
4. Ist das Geschenk persönlich?
Vor ein paar Jahren schenkte mir meine Tochter ein Portemonnaie mit dem Logo meines Lieblingsvereins auf der Vorderseite. Das Portemonnaie war billig und unscheinbar, aber ich werde es wahrscheinlich für den Rest meines Lebens bei mir tragen. Meine Tochter wusste, dass ich Jesus, meine Familie und den Verein liebe, und zwar in dieser Reihenfolge. Es ist eines meiner Lieblingsgeschenke aller Zeiten, sowohl wegen des Inhalts als auch wegen der Person, von der es stammt. Ich möchte Geschenke machen, die zwar nicht glänzen, aber dafür gut ankommen.
Ich hoffe, dass wir uns dieses Jahr beim Kauf der Last-Minute-Geschenke die Zeit nehmen, um Geschenke zu finden, die mehr als nur ein kurzes Lächeln hervorrufen. Und irgendwie hoffe ich, dass das Christkind mir einen Zug bringt.
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