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Die Bedeutung von Annahme für Stiefeltern

by Lara

Woran denkst du zuerst, wenn das Wort „Annahme“ fällt? Tatsächlich gibt es verschiedene Definitionen von Akzeptanz, die von Bewerbungen bis zu alltäglichen Gesprächen reichen. Die psychologische Definition von Annahme hat jedoch eine tiefere Bedeutung, die deiner gemischten Familie sehr helfen kann. Lies weiter, um die Bedeutung von Annahme zu erfahren.


Was ist Annahme?

Viele Menschen haben eine gute Vorstellung davon, was die Wörterbuchdefinition von „Annahme“ ist. Betrachtet man nur die Definition des Wörterbuchs, bedeutet es: „die Handlung, etwas oder jemanden zu akzeptieren“.

Dies ist ein gutes Konzept, das jeder in seinem täglichen Leben anwenden sollte. Die psychologische Definition von Annahme ist jedoch ein wenig anders.

Akzeptanz ist ein beliebtes Thema im Wellnessbereich, denn es geht darum, alles an uns anzunehmen, auch unsere Gefühle. Es gibt viele Bereiche in unserem Leben, die wir lernen, zu akzeptieren: Finanzen, Beziehungen und Karrierewege. Der Begriff Akzeptanz in der Psychologie hingegen ist viel tiefgründiger.


Akzeptanz in der Psychologie

Akzeptanz in der Psychologie konzentriert sich mehr auf die Gefühle und Emotionen, die wir im jetzigen Augenblick erleben. Negative Gefühle wie Traurigkeit, Wut und Scham sind ganz normal und können aus verschiedenen Gründen auftreten. Ohne Akzeptanz könnten wir in diesen negativen Situationen bleiben, bis sie sich verstärken und uns Angst und Stress bescheren.

Doch Akzeptanz bedeutet, dass wir negative Gefühle wahrnehmen, sobald sie auftreten. Die Fähigkeit, negative Gefühle zu erkennen und zu akzeptieren, ermöglicht es uns, intensive Gefühle von Stress zu reduzieren. Akzeptanz bedeutet nicht, dass du dich von anderen schlecht behandeln lässt. Es ist vor allem eine Methode, um die Gefühle, wenn du schlecht behandelt wirst, zu akzeptieren und sie schnell loszulassen.


Akzeptanz anerkennen

Ironischerweise kann der Versuch, sich dieser Akzeptanz zu entziehen, ungewollt zu weiteren psychischen Schäden führen. Trotzdem sind negative Emotionen und Gefühle ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Irgendwann in deinem Leben wirst du Wut, Traurigkeit oder Leid erfahren. Da diese Gefühle aber oft unangenehm sind, ist unsere erste Reaktion, sie abzulehnen.

Statt sich gegen diese negativen Gefühle zu wehren, ist es wichtig, sie wahrzunehmen und zu akzeptieren, dass sie da sind. Außerdem ist es wichtig, den Unterschied zwischen Akzeptanz und Ablenkung zu verstehen.

Wenn du zum Beispiel durch die sozialen Netzwerke scrollst, um dich nicht mit deinen Problemen auseinandersetzen zu müssen, ist das nicht dasselbe wie Akzeptanz; es ist eine Ablenkung. Akzeptanz bedeutet stattdessen, dass du anerkennst, dass negative Gefühle auftreten und ihnen erlaubst, sich zu zerstreuen und deinen Geist zu beruhigen.

Sich selbst akzeptieren

Wenn du in deinem persönlichen Leben einen Mangel an Annahme bemerkst, gibt es viele gesunde Wege, um zu lernen, dich selbst zu akzeptieren. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du Akzeptanz üben kannst:

  • Entdecke, wo du Widerstand feststellst. Siehst du oft fern, um dich von negativen Gefühlen abzulenken? Solche Handlungen können ganz normal sein und wir bemerken sie nicht einmal. Aber zu verstehen, wo Widerstand auftritt, kann dir helfen, Akzeptanz zu üben.
  • Sieh dein inneres Kind. Wenn du merkst, dass du andere eher akzeptierst als dich selbst, tu so, als würdest du mit deinem jüngeren Ich sprechen. So kannst du liebevoll und zärtlich zu dir selbst sein und deine Selbstannahme verbessern.
  • Übe, übe, übe. Akzeptanz ist eine Kunst, die in alltäglichen Situationen angewendet werden sollte. Wenn du merkst, dass du ein bestimmtes negatives Gefühl verspürst, nutze es als Gelegenheit, um Selbstakzeptanz zu üben und deine Gefühle zu verarbeiten.

Was ist Selbstannahme?

Um mehr über Akzeptanz zu erfahren, musst du die Selbstannahme verstehen. Auf den ersten Blick mag Selbstannahme nicht anders klingen als psychologische Akzeptanz.

Es handelt sich jedoch um ein eigenständiges Konzept in der Psychologie, welches das Gesamtbild einer Person im Blick hat. Per Definition ist Selbstannahme die Fähigkeit, sich selbst vollständig zu akzeptieren, im Guten wie im Schlechten.

Dazu gehören auch deine Charakterzüge und Verhaltensweisen. Es ist leicht, deine guten Eigenschaften zu akzeptieren, aber es kann wesentlich schwerer sein, deine Schwächen zu akzeptieren.

Vielleicht möchtest du ein bestimmtes Verhalten oder einen bestimmten Charakterzug verbessern, aber das geht nur, wenn du ihn anerkennst. Selbstannahme hilft dabei, dich selbst besser zu verstehen.


Bedingungslose Selbstannahme

Auf den ersten Blick kann die bedingungslose Selbstannahme überwältigend wirken. Das liegt daran, dass das Konzept der bedingungslosen Selbstannahme bedeutet, dass wir uns selbst an unserem Tiefpunkt akzeptieren, was unbehaglich sein kann. Trotzdem erlaubt dir die bedingungslose Selbstannahme, deine Schwächen von dir zu trennen.

Es ist in Ordnung, deine Fehler zuzugeben, aber es ist wichtig, dass du dich nicht von ihnen bestimmen lässt. Kurz gesagt: Wir sind alle menschlich und machen Fehler. Es ist einfach, deine Erfolge und deine guten Seiten zu feiern.

Dennoch hilft uns die Selbstannahme der eigenen Fehler zu verstehen, was wir verbessern müssen. Um deine mangelhaften Eigenschaften zu verbessern, musst du die negativen Eigenschaften deiner Persönlichkeit akzeptieren.


Selbstbewusstsein vs. Selbstannahme

Das Selbstbewusstsein unterscheidet sich durch einige Merkmale von der Selbstannahme. Obwohl beide sich auf unser inneres Selbst beziehen, ist Selbstbewusstsein nicht dasselbe wie Selbstannahme. Das Selbstbewusstsein konzentriert sich mehr darauf, wie du dich selbst siehst. Außerdem unterstreicht es, als wie wertvoll du dich selbst empfindest.

Es kann sein, dass du ein hohes Selbstbewusstsein hast, ohne zu merken, dass du dich selbst nicht annimmst. Im Gegensatz dazu bedeutet Selbstannahme, dass du alles an dir selbst verstehst und annimmst. Diese Konzepte sollten eigentlich zusammenarbeiten, damit du dich selbst besser verstehen kannst. Und umgekehrt kann Selbstannahme dein Selbstbewusstsein verbessern.


Einige Beispiele für Selbstannahme

Generell kannst du sagen, dass du Selbstannahme erreicht hast, wenn du dich gut einschätzen kannst und alles an deiner Person akzeptierst, auch deine Schwächen. Es kann jedoch hilfreich sein, konkrete Beispiele zu haben, die uns ein Bild davon vermitteln, wie das in Wirklichkeit aussehen könnte. Einige Beispiele für Selbstannahme können folgende sein:

  • Eine Person mit geringem Selbstbewusstsein beginnt, sich ihre negativen Gedanken über sich selbst einzugestehen und stellt fest, dass sie nicht alle stimmen.
  • Jemand ist enttäuscht von seiner Leistung bei der Arbeit, nachdem er konstruktive Kritik von seinem Führungsteam erhalten hat. Er/sie erkennt jedoch, dass er/sie bei seiner/ihrer Arbeit nicht immer gute Leistungen erbringt, was ihn/sie aber nicht weniger wertvoll macht.
  • Ein Schüler oder eine Schülerin, der/die schlechte Noten bekommt, beginnt zu akzeptieren, dass ein bestimmtes Fach nicht seine/ihre Stärke ist und das dies in Ordnung ist. Stattdessen konzentriert er sich auf die Fächer, die ihm liegen.

Wie lernst du, die Vergangenheit zu akzeptieren?

Eine der größten Herausforderungen ist es, Entscheidungen zu akzeptieren, die wir in der Vergangenheit getroffen haben. Leider gibt es keine Zeitmaschinen, das heißt, wir können die Vergangenheit nicht ändern. Aber wenn du lernst, die Vergangenheit zu akzeptieren und zu verstehen, dass sie vorbei ist, kann dir das helfen, in der Gegenwart voranzukommen.

Die Vergangenheit zu akzeptieren ist zweifelsohne leichter gesagt als getan. Es ist in Ordnung, wenn du Trauer und Trübsal empfindest, während du deine Vergangenheit akzeptierst. Manchmal kann es bedeuten, neu anzufangen und mit einem Neuanfang nach vorne zu blicken. Dennoch ist es eine reife und vernünftige Entscheidung, die Vergangenheit zu akzeptieren, denn sie kann dich neue Erkenntnisse lehren.


Setze Prioritäten für deine Bedürfnisse

Wenn du dir etwas Zeit nehmen musst, um deine Bedürfnisse zu erfüllen, ist das völlig in Ordnung. Das kann bedeuten, dass du dir mehr Zeit für dich selbst nimmst, dich von Menschen mit schlechtem Einfluss distanzierst oder dich darauf konzentrierst, dich selbst zu verbessern.

Das mag dir im Moment „selbstsüchtig“ vorkommen, aber das sind alles gesunde Vorgehensweisen, die dir helfen können, deine Vergangenheit hinter dir zu lassen. Wenn du zum Beispiel versuchst, dich von einer früheren Beziehung zu lösen, ist es in Ordnung, deine Ansprüche zu stellen und Respekt einzufordern.


Bleib in der Gegenwart

Überlege dir, ob du über deine Vergangenheit sprechen willst, falls es dir hilft, in der Gegenwart zu heilen. Fällt es dir schwer, die Vergangenheit zu akzeptieren, solltest du Achtsamkeit üben. Das ist eine Methode aus der Psychologie, die dir hilft, im aktuellen Augenblick zu bleiben.

Wenn du darauf wartest, dass jemand, der dich verletzt hat, sich entschuldigt, solltest du dir bewusst sein, dass dies vielleicht nie geschieht. Das entschuldigt zwar nicht sein Handeln, aber es kann dir helfen, dich im Jetzt auf deine Heilung zu konzentrieren.


Die Vergangenheit diktiert nicht deine Zukunft

Jeder von uns macht Fehler, aber genau das macht uns menschlich. Es ist okay, Fehler zu machen, um wichtige Erfahrungen im Leben zu machen. Wir würden unsere Freunde nicht für ihre Fehler der Vergangenheit kritisieren, warum also uns selbst?

Sei gütig mit dir selbst, wenn du dich mit deiner Vergangenheit auseinandersetzt und erlaube dir, die damit verbundenen Gefühle zu spüren. Umgib dich mit Menschen, die dich unterstützen und dich akzeptieren, wie du bist. Und vor allem: Verzeih dir selbst!


Was bedeutet es, ein akzeptierender Stiefelternteil zu sein?


Liebe und Mitgefühl zeigen

Die Bedeutung von Annahme kann in einer Patchworkfamilie gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ein akzeptierender Stiefelternteil zu sein bedeutet, dass du deinen Stiefkindern erlaubst, sie selbst zu sein, ohne dass du sie verändern willst. Es bedeutet zu akzeptieren, dass du eine bedeutende Rolle in ihrem Leben spielst und ihnen zu erlauben, sich zu den Personen zu entwickeln, die sie sein wollen.

Ein akzeptierender Stiefelternteil zu sein bedeutet, deine Stiefkinder zu lieben, egal was passiert. Das zeigt deinen Stiefkindern, dass sie für das, was sie sind, wertgeschätzt und geliebt werden.


Beziehungen fördern

Wenn du als Stiefelternteil Akzeptanz praktizierst, gibst du deiner ganzen Familie die Möglichkeit, gesunde Beziehungen aufzubauen. Das gilt besonders für ältere Kinder und Jugendliche. Selbst wenn du es gut meinst, wird das Kritisieren deiner Stiefkinder sie nur zurückschrecken.

Du magst zwar ihr Bestes im Sinn haben, aber sie wollen einen Elternteil, der sie für das liebt, was sie sind. Deshalb solltest du dich auf ihre guten Seiten konzentrieren und nicht auf ihre schlechten.


Ein Vorbild sein

Selbstannahme zu praktizieren ist nicht nur für dich, sondern für deine ganze Familie unverzichtbar. Wenn du Selbstannahme übst, ermutigt das deine Stiefkinder, deinem Beispiel zu folgen. Dadurch beginnen auch deine Kinder, sich selbst zu akzeptieren.

Das kann bedeuten, dass du dir Fehler eingestehst, deiner Familie gegenüber offen bist und verstehst, welchen Einfluss dein Handeln auf andere hat. Deine Stiefkinder werden von deinem Vorbild lernen und sich in ihrem eigenen Leben in Selbstannahme üben.


Die Bedeutung von Annahme in einer Patchworkfamilie


Annahme stärkt eure Bindung

Wenn du dich in deiner Patchworkfamilie in Akzeptanz übst, stärkt das die Bindung zwischen dir und deinen Stiefkindern. Es gibt zum Beispiel bestimmte Dinge, die du als Stiefelternteil hinnehmen musst. Akzeptiere, dass du vielleicht nicht zu allen deinen Stiefkindern eine perfekte Beziehung hast, aber das ist in Ordnung.

Deine Stiefkinder können sich in verschiedenen Lebensphasen befinden, wodurch es schwieriger wird, mit ihnen in Kontakt zu treten; statt sie zu zwingen, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten, solltest du versuchen, ihnen entgegenzukommen.


Annahme hilft dir, Herausforderungen zu meistern

Es gibt kein Schönreden – Stiefeltern zu sein, kann eine Herausforderung sein. Die Folge sind viele negative Gefühle und Entmutigung. Anstatt diese negativen Gefühle zu unterdrücken, erlaube dir, sie zu erleben und herauszufinden, wie du diese Herausforderungen meistern kannst.

Bist du zum ersten Mal ein Elternteil? Ist eines deiner Stiefkinder hinsichtlich deines Platzes in der Familie misstrauisch? Selbstannahme kann dir helfen, mit dir selbst gut umzugehen, während du dich diesen Herausforderungen stellst.


Annahme stärkt deine Patchworkfamilie

Keine Patchworkfamilie ist wie die andere, und möglicherweise erlebst du viele Herausforderungen. Eines deiner Stiefkinder ist vielleicht sehr offen, während ein anderes eher misstrauisch ist. Akzeptiere das Verhalten deiner Stiefkinder, anstatt es als Angriff zu werten und zeige Mitgefühl.

Stiefkinder zu haben, kann ein langer steiniger Weg sein. Doch wenn du dich in Akzeptanz und Mitgefühl übst, kannst du eine glückliche Patchworkfamilie aufbauen. Trotzdem solltest du Grenzen setzen und so viel wie möglich kommunizieren. Akzeptiere, dass die Kinder auch andere Bezugspersonen in ihrem Leben haben und verstehe, wann du einen Schritt zurückgehen musst.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/qRpOzXWsu3c

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